Viele Wege führen durch Bad Kissingen. Zum Wesensmerkmal einer Kurlandschaft gehören die Gärten und Parks, die Promenaden und Wanderwege. In Bad Kissingen verlaufen sie entlang der Saale und den umgebenden Höhen. So kommt die Kurstadt, die seit 2021 auch zum Unesco Welterbe zählt, auf rund 110 km Wegstrecke. Möchte man sich Bad Kissingen kulinarisch nähern, so kann man nicht an Hermann Laudensack vorbeikommen. Der Gastronom und Genussbotschafter bietet Genuss-Stadt-Führungen an und verbindet dabei den Gang durch die Geschichte der Stadt mit Köstlichkeiten aus der eigenen Sterneküche und der fränkischen Küche.
Eine Genuss-Stadt-Führung durch Bad Kissingen
Stilecht in fränkischer Saaletaltracht begrüßt Hermann Laudensack die Teilnehmer einer Genuss-Stadt-Führung in seinem Parkhotel Laudensack. Dies ist der Ort, an dem die Küche seit 26 Jahren in Folge einen Michelin-Stern hält. Erkocht hat Hermann Laudensack den Stern selbst. Er stammt aus einer Gastronomenfamilie und hat in jungen Jahren beschlossen, wenn er Koch würde, dann wolle er auch ein guter sein. Es folgten Stationen bei 3-Sternekoch Dieter Müller und im Ausland. Das Parkhotel Laudensack, ist eine Villa aus der Gründerzeit mit eigenem Park und Beauty-Spa. Die Genuss-Führung mit Hermann Laudensack wird in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsbad Bad Kissingen das ganze Jahr hindurch angeboten.
Historische Details und Anekdoten aus Bad Kissingen
Ausgangspunkt der Genusstour ist immer das Parkhotel. Nach einer leichten Vorspeise und einem Glas fränkischem Weißburgunder versorgt Hermann Laudensack seine Gäste mit der fein abgestimmten Mischung aus historischen Fakten und herrlichen Anekdoten rund um die Gründung von Kissingen.
Schuberts in der Altstadt: Wirtshaus mit langer Tradition
Nach dem Spaziergang durch Bad Kissingens Wandelhalle und den Kurpark geht es in die Altstadt. Das Schuberts ist ursprünglich eine Weinstube, gegründet im Jahr 1801. Heute bietet es unter dem Namen Schuberts Wein und Wirtschaft in mehreren historischen Stuben gefüllt mit Kachelöfen, Brotbildern, Zinntellern und alten Kirchenbänken ein schönes Ambiente gepaart mit fränkisch-bayerischer Küche in moderner Interpretation. Auf dem Genuss-Rundgang mit Hermann Laudensack gibt es für die Gäste allerdings einen fränkischen Klassiker. Blauzipfel sind in Essigsud gegarte Bratwürste. Die Küche von Christian Hippler legt Wert auf Regionalität und setzt bei den verwendeten Produkten auf nachhaltige Landwirtschaft.
Ein Menü in Laudensacks Restaurant
In Hermann Laudensack’s Restaurant verantwortet seit einigen Jahren Frederick Desch die Küche des langjährigen Sternelokals. Auch Desch machte Station bei Dieter Müller und auch Desch ist in seiner fränkischen Heimat tief verwurzelt. Bei der Produktauswahl setzt er auf gute regionale Ware. Will man dem Bedarf und Anspruch eines Sternerestaurants gerecht werden, lässt sich das allerdings nicht in allen Sparten konsequent durchhalten. Da Frederick Desch selbst mit einem Jagdschein ausgestattet ist, kann er ganzjährig heimisches Wild auf den Tisch bringen. Seine selbstgemachten Wildschweinwürstchen werden hochgelobt und Hotelgäste bekommen sie sogar schon zum Frühstück.
Im Auge des Tomahawk: Fleischsommelier Thomas Faber
Feinkost Faber ist ein weiterer kulinarischer Traditionsbetrieb in Bad Kissingen. Gründer Kaspar Faber war königlich bayerischer Hoflieferant. Aus der Metzgerei Faber ist in vierter Generation und unter Leitung von Thomas Faber ein Unternehmen mit Metzgerei, Feinkost, Gastronomie und eigenem Steakhouse geworden. Thomas Faber, selbst gelernter Koch, ist seit kurzem einer der wenigen Fleischsommeliers Deutschlands. Wenn man Thomas Faber reden hört, wird schnell klar: Hinter dem modernen Markenauftritt, steckt ein tiefes Wissen über Fleisch und seine fachgereichte Zubereitung. Dies bringt er BBQ-Fans in Workshops bei. Längst ist seine Botschaft aber nicht nur auf die perfekte Kerntemperatur beschränkt. Faber widmet sich dem Thema Zucht am Beispiel der Dexter-Rinder und der Verwertung der Tiere nach dem Prinzip Nose to Tail. Ein Filet vom Rind ist seiner Meinung nach völlig unterbepreist. Das Filetstück entspricht gerade 1 – 2 Prozent des Tieres und müsste diesem Verhältnis entsprechend pro Kilo 50 Euro kosten. Faber will, dass Schluss ist mit dieser Rosinenpickerei an Rind und Co. Er wirbt für andere lohnenswerte Stücke von Nierenzapfen bis Bavette. Und setzt auf ein Umdenken bei Konsumenten und Produzenten.
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Die Recherchereise wurde vor Ort teilweise von Bad Kissingen Tourismus unterstützt